16. Juni: Tag des Hl. Benno von Meißen
Der Hl. Benno (1010 – 1106) wurde von von seinem Vetter, dem Bischof Bernward von Hildesheim (vgl. 26. Oktober) erzogen. Er studierte in Paris Theologie und war benediktinischer Mönch, Abt und schließlich 1066 Bischof von Meißen. Als Anhänger von Papst Gregor VII. wurde er unter Kaiser Heirich IV. abgesetzt. 1088 konnte er jedoch nach der Aussöhnung mit dem Kaiser das Bistum Meißen wieder übernehmen, wo er sich vor allem der Christianisierung der slawischen Bevölkerung widmete. Im Dom zu Meißen wurde er begraben.
De Legende nach soll Benno bei seinem erzwungenen Fortgang aus Meißen den Kirchenschlüssel in die Elbe geworfen haben, damit die Kaiserlichen die Kirche nicht benutzen könnten. Als Benno nach Meißen zurückkehrte, soll ihm ein Elbfischer einen Fisch überreicht haben, in dessen Flossen der Kirchenschlüssel hing.
Eine andere Variante der Legende besagt, dass der eingekerkerte heilige im Rachen eines ihm vorgesetzten Fisches den Gefängnisschlüssel fand. Entsprechend der Legende wird der Hl. Benno mit Stab und Buch dargestellt, auf dem Fisch und Schlüssel liegen.
Nach einer anderen Wunderlegende soll Benno bei einer sommerlichen Missionspredigt, während der viele Zuhörer an unerträglichem Durst zu verschmachten drohten, voller Gottvertrauen seinen Hirtenstab in den Boden gerammt haben: sogleich sprudelte frisches, kühles Wasser aus der neuen Quelle (vgl. Melchers, S. 371, a.a.O.).
Die Heiligsprechung Bennos erfolgte 1525, wodurch sie in den Streit um die Reformation geriet. Die reformatorische Schrift „Wider den neuen Abgott und alten Teufel, der zu Meißen soll erhoben werden“ setzte sich polemisch mit der Heiligsprechung auseinander.
Bennos Reliquien gelangten 1576 nach langer Irrfahrt durch Herzog Albrecht V. von Bayern (1528 – 1579) nach München, wo sie in der Frauenkirche ihre Ruhestätte fanden.
Benno wird in Bayern besonders verehrt, er ist Stadtpatron von München und gilt als Patron der Fischer, Tuchmacher und soll fruchtbaren Regen spenden.
Eine Bauernregel zum Benno-Tag lautet:
„Wer auf Benno baut, kriegt viel Flachs und Kraut“
(unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender)
© Christian Meyer