Abb.: Chinesische Gold-Bronze-Figur von Wenchang Wang aus der Ming-Dy- nastie (Abb aus: https://bid.igavelauctions.com/Bidding.taf?_function=detail&Auction_uid1=3088087)

 

 

14. März 2013:  

 

Geburtstag von Wang Chang Di Jun (tao. , , Wen Chang Di Jun )

 

Der legendäre Dichter und taoistische Gott für Literatur, die Künste, insbesondere die Schreibkunst, Wang Chang Di Jun, wurde/wird von Schülern und Studenten angerufen, um ihnen bei ihrer Tätigkeit beizustehen, insbesondere bei anstehenden Prüfungen.

Zudem ist Wen-chang eine Sternkonstellation nahe dem Großen Bären, das Viereck im Sternbild Großer Wagen sei der Palast von Wen-chang. Seit dem 14. Jhdt. wurde der Dichter mit Wen-chang identifiziert.

Traditionell glaubte man, wenn das Sternbild besonders hell ist, blühe die Literatur. In menschlicher Gestalt soll er häufig die Erde besuchen.

Für das Viereck innerhalb des Großen Wagens wird in China auch die Bezeichnung K’uei benutzt, was mit einer alten Legende zusammenhängt. Chung  K’uei (auch: Zhang Kui oder Kui Xing) hatte hervorragende literarische und sprachliche Fähigkeiten, so dass er bei den kaiserlichen Beamtenprüfungen einst den ersten Rang erreichte. Sein Gesicht soll allerdings sehr unverunstaltet gewesen sein. Es war damals Tradition, dass der beste Prüfling aus der Hand des Kaisers eine goldene Rose erhielt. Als der Kaiser den Wettbewerbssieger K’uei erblickte, war von dessen Gesicht so erschreckt, dass er sich weigerte, ihm den Preis zu überreichen. Verzweifelt von der ungerechten Zurückweisung stürzte sich K’uei von einem Felsen ins Meer. Von einem Monsterfisch namens „ao“ [1] wurde er jedoch gerettet, er stieg in den Himmel auf und wurde zum Gebieter der Schicksale von den Gelehrten. Das Sternbild wurde später als Tempel des Gottes betrachtet.    

 

Traditionell glaubte man, wenn das Sternbild besonders hell ist, blühe die Literatur. In menschlicher Gestalt soll er häufig die Erde besuchen.

 

Dargestellt wird Wen chang Wang oft als älterer Gelehrter oder Beamter, der von zwei treuen Helfern begleitet wird, von Tian long (天聾, Himmlische Taubheit) und Di ya (地啞, Irdische Stummheit). Mit sich führt er in der Regel „Ru Yi”, ein erfolgversprechendes Szepter, und ein Registerbuch.   

 

 

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[1] Bis heute wird im Chinesischen die Redewendung „tu chan ao“ ( „ganz allein auf dem Kopfe des Monsterfisches Stehen“) für jemanden verwendet, der erst bei der Prüfung ganz groß heraus kommt.

 

 

(veränderlich, nach dem chinesischen Lunisolarkalender, 3. Tag des 2. Mondmonats) 

 


© Christian Meyer