3. Februar: Tag des Hl. Blasius [1] von Sebaste, einer der 14 Nothelfer der katholischen Tradition; auf Italienisch wird Blasius San Biagio, auf Kroatisch Sveti Blaž oder Sveti Blaho genannt.
Blasius soll im 3. / 4. Jhdt. als Arzt und später als gewählter Bischof in Sebaste (dem heutigen Sivas in der Türkei, damals Hauptstadt der römischen Provinz Armenia) gelebt und während einer Christenverfolgung des Kaisers Licinius um 316 das Martyrium erlitten haben.
Im Jahre 972 wurde der (angebliche) Kopf des hl. Blasius als wertvolle Reliquie ins dalmatinische Dubrovnik gebracht und seither ist er Schutzpatron der Stadt Dubrovnik Die Übertragung der Gebeine, die Translation, wird am 18. Juli gefeiert.
Die „Vita Blasii“ beschreibt das Leben und Martyrium des Heiligen. Sie wurde zunächst in griechischer Sprache aufgezeichnet und später in die „Legenda Aurea“ aufgenommen (vgl. Voragine, S. 194 ff.).
Allerlei Legenden illustrieren seine wundersame Heilkraft. So wird berichtet, dass Blasius während der Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann das Leben rettete, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte.
Eine Legende berichtet, dass einst einer armen Frau ihr einziges Schwein von einem Wolf geraubt wurde. Als Blasius davon hörte betete er zu Gott um Hilfe – bald darauf soll der Wolf das Schwein reumütig zurück gebracht haben. Später – als der Heilige bereits im Kerker saß – schlachtete die arme Frau zum Dank das Schwein und sandte Kopf und Füße des Schweins mit Früchten und einer Kerze dem Heiligen ins Gefängnis (vgl. FAZ, 3. Februar 2009). Der Legende nach erhielt die Frau den Auftrag, jährlich im Namen des Heiligen eine Kerze zu seinem Gedächtnis aufzustellen.
Einer anderen Legende nach soll Blasius sich während einer Christenverfolgung in eine Höhle im Gebirge versteckt gehalten haben. Von wilden Tieren, Löwen, Tigern und Bären wurde er bewacht, Vögel sollen ihm Nahrung gebracht haben. Blasius aber heilte die Wunden und Verletzungen der Tiere und befreite sie aus Fallen.
Da sich die Tiere deshalb alle zu dem Heiligen geflüchtet hatten, fanden die Jäger kein Wild mehr.
Eines Tages aber wurde Blasius - trotz seiner tierischen Leibwache - bei einer Jagd entdeckt, verhaftet und vor den römischen Statthalter namens Agricola gebracht. Vergebens versuchte dieser, Blasius durch allerlei Versprechungen zur Apostasie zu bewegen.
Nun ließ Agricola ihn foltern, mit Stöcken schlagen, mit eisernen Hecheln und Wollkämmen die Haut zerfetzen.
Sieben gläubige Christinnen aber sollen sein Blut aufgefangen haben; auch sie wurden festgenommen und gemartert: sie sollten in einen feurige Ofen geworfen werden der jedoch, vor ihnen wundersam erlosch. Schließlich wurden sie enthauptet.
Auch Blasius verweigerte weiterhin die „heidnischen“ Opfer und sollte deshalb mit zwei Glaubensgenossen in einem Teich ertränkt werden. Blasius jedoch schlug das Kreuz über dem Wasser, das wundersamerweise fest wie gutes Erdreich wurde. Blasius stand auf dem Wasser und rief den Henkern zu: „Wenn eure Götter wahre Götter sind, so will ich ihre Macht sehen. Gehet her zu mir auf dem Wasser“. 65 der Gefolgsleute des Agrivola verssuchten es und ertranken.
Mit seinen zwei Gefährten wurde Blasius schließlich der Legende nach enthauptet. Vor seiner Hinrichtung betete Blasius, dass alle, die ein Übel an der Kehle oder am Hals hätten, Erhörung fänden, wenn sie in seinem Namen um Gesundung bäten. Eine Stimme vom Himmel habe ihm Gewährung versichert.
Der Hl. Blasius ist von daher – als einer der 14 Nothelfer – zuständig als vielseitiger Helfer bei Husten, Halskrankheiten, Blähungen, Blasenleiden, Blutungen, Zahnschmerzen, Geschwüren, Gewissensbissen oder der Pest, er gilt als Patron der Ärzte, Bäcker, Müller, Musiker, Wollhändler, Maurer, Bauarbeiter, Steinhauer, Gipser, Schneider, Gerber, Schuhmacher, Strumpfwirker, Weber, Wollhändler, des Viehs und der Schweinehirten.
Zudem ist Blasius Schutzpatron von mehr als 80 Orten, z.B. von Dubrovnik oder St. Blasien im Schwarzwald, wo sich auch Reliquien des Heiligen befunden haben sollen.
Am 3. Februar, dem Namenstag des Heiligen, wird vielfach von dem Geistlichen der Blasiussegen gespendet: „Bewahre uns vor Krankheit und Schaden in diesem zeitlichen Leben und hilf uns in aller Not, damit wir das ewige Heil erlangen.“ Zuweilen wurden (und werden dabei wohl noch immer) zwei gekreuzte Kerzen zum Schutz vor Halskrankheiten an den Hals gehalten werden.
In älteren Darstellungen (vor dem 16. Jhdt.) wurde Blasius meist nur mit dem Attribut der Kerze (der alten Frau) dargestellt, später oft auch als Bischof mit Stab und Mitra sowie zwei gekreuzten Kerzen.
Früher galt der Blasiustag als der letzte Tag des Winters, daher kam die Bauernregel:
„St. Blasius ist auf Trab, stößt dem Winter die Hörner ab“.
(unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender; die orthodoxen Kirche gedenkt seiner am 11. Februar)
© Christian Meyer
[1] Die Herkunft und Bedeutung des Namens Blasius ist ungewiss. Vermutet wurde eine Ableitung vom lat. „blaesus“ = das Lispeln, Blasius bedeutete dann etwa „Der Lispler“. Angenommen wurde aber auch eine latinisierten Form des griechischen Namens „basilios“ = der Königliche.