21. Juli: Namenstag des alttestamentarischen Propheten Daniel

 

Der Name „Daniel“ hat im Hebräischen die Bedeutung von „Gott ist mein Richter“.

Daniel, der  jüdisch - alttestamentarischen Propheten Daniel (7. Jhdt. v. Chr.) stammte nach dem biblischen „Buch Daniel“ (geschrieben vermutlich um 165 v. Chr.) aus dem königlichen Haus und wurde zusammen mit dem jüdischen König Jojakim und Tausenden anderen ins babylonische Exil geführt. Unter dem babylonischen König Nebukadnezar II. stieg der junge Daniel trotz seines jüdischen Glaubens in eine hohe Position am Hofe auf. Er wurde eine Art Chefberater des Königs. Unter anderem konnte er - der Überlieferung nach - die Träume des Königs deuten und wurde wunderbarerweise aus einer Löwengrube errettet, in die er geworfen worden war. .

Das „Buch Daniel“ umfasst u.a. eine Reihe von Prophezeiungen: es werden angebliche zukünftige Ereignisse der Politik (so z.B. die Abfolge der antiken Großstaaten) als Teil des göttlichen Weltplans beschrieben.

Nach einer Legende im „Buch Daniel“ ließ der König einst ein riesiges goldenes Götterbild errichten und alle Menschen sollten vor ihm niederfallen und es anbeten. Drei von Daniels jüdischen Freunden weigerten sich und wurden dafür in einen glühenden Ofen geworfen. Aber ein Engel beschützte sie, so dass ihnen die Glut nichts anhaben konnte (vgl. Daniel 3).

Im Spätmittelalter kam es im christlichen Europa zu einer hoch differenzierten Verehrung von bestimmten Heiligen durch spezielle Berufsgruppen.

Durch die Legende von der Errettung aus der Löwengrube sahen die Bergleute eine Beziehung zu ihrem Beruf: die Errettung Daniels wurde als ein Symbol für den Schutz Gottes bei der gefährlichen Arbeit im Schacht betrachtet. Da darüber hinaus in Daniels Traumdeutungen mehrfach von einer metallischen Bildsäule die Rede ist, sahen die Bergleute auch darin einen Bezug zu ihrer Tätigkeit.

Auch gab es eine Legende, die von Daniels Mithilfe beim Auffinden von Erzen erzählte. Im Traum führte ein Engel Daniel zu einem Baum, in dessen Gezweig sich ein Nest mit goldenen und silbernen Eiern befände. Daniel bestieg den Baum, vergeblich. Der Engel bedeutete ihm, in dem Wurzelwerk zu suchen: Daniel begann auf bergmännische Art zu graben und fand reiche Erzlager (vgl. Sandner, S. 55, a.a.O.).

Darstellungen von dieser Legende um Daniels Erzfindung finden sich z.B. von Hans Hesse auf dem Bergaltar in der Annenkirche (ca. 1521) und auf dem Wolfgangsaltar in der Friedhofskirche, beide in Annaberg - Buchholz im Erzgebirge.

 

 

(unveränderlich nach dem Gregorianischen Kalender) 

 

© Christian Meyer

 

 

Abb.: Der Bergaltar Hans Hesses in der Annenkirche zu Annaberg/Erzgebirge

Bergaltar (Photo:Georgi, Schneeberg)
Bergaltar (Photo:Georgi, Schneeberg)