6. November: Traditionelle Leonhardifahrt in Bad Tölz, am Gedenktag des Heiligen
Der katholische Hl. Leonhard von Limoges (ca. 496 - 560) wird in Bayern als Nothelfer, vielfach als Schutzpatron der Last- und Arbeitstiere angesehen.
Seit 1772 findet alljährlich der traditionelle Umritt am 6. November statt, der 2017 zum ersten Mal als immaterielles Kulturerbe der UNESCO gefeiert wird.
Am 6. November 2017 zog die Fahrt von ca. 80 Viergespannen „… wieder Tausende Besucher an, die dem Zug auf dem Weg von der Marktstraße hinauf auf den Kalvarienberg zujubeln. Auf den Truhenwagen saßen Ehrengäste, aber auch Mitglieder der örtlichen Vereine. Bei Temperaturen um knapp über null Grad und leichtem Regen warfen einige von ihnen Plastikcapes über ihre Trachten. Nach Messe und Segen an der Leonhardikapelle endete die Fahrt mit dem ‚Goaßlschnalzen‘, dem Knallen der Fuhrmannspeitschen“ (vgl. SZ, 7. November 2017, S. 40).
Deutsche Bauernregeln für den Gedenktag des Hl. Leonhard lauten:
„Wenn auf Leonhardi Regen fällt, ist’s mit dem Weizen schlecht bestellt“
„Wie’s Wetter an Lenardi ist, bleibt’s bis Weihnachten gewiss“
„Nach der vielen Arbeit Schwere, an Leonhardi die Rösser ehre.
(unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender, fällt der Tag auf einen Sonntag, wird die Fahrt am Sonnabend davor veranstaltet)
© Christian Meyer