Hl. Leopold (Abb. aus Ott, Bd. 2, S. 2215, a.a.O.).

15. November: (Todes-) Tag des Hl. Leopold (franz. Liébaut; ital. San Leopoldo)

 

Der spätere Heilige Leopold wurde 1073 als Sohn des babenbergischen Markgrafen Leopold II. von Österreich geboren und in Melk von Bischof Altmann von Passau erzogen. Nach dem Tode seines Vaters übernahm er 1095 als Leopold III. die Regierung der Markgrafschaft und hatte sie bis zu seinem Tode am 15. November 1136 inne.

Er stiftete u.a. das Zisterzienser – Kloster zu Heiligenkreuz und den Augustiner – Chorherrenstift Klosterneuburg (bei Wien). Um die Gründung von Klosterneuburg rankt sich die „Schleierlegende“. Nach der Legende besprachen der Markgraf und seine – als fromm geschilderte – Ehefrau Agnes an dem 8. Mai 1106 im Erker der neuen Burg auf dem Kahlenberge bei Wien den Bau einer neuen Kirche, als ein Windstoß der Markgräfin ihren Schleier entriß und weit entfernt in den Wald hineintrug. Alle Suche blieb vergebens, bis Leopold circa drei Wochen später den Schleier zufällig auf der Jagd wiederentdeckte, an einem Holunderstrauche hängend. Darin sahen das Fürstenpaar ein Zeichen, daß an dieser Stelle Kirche und Kloster errichtet werden sollten, - was auch geschah: Klosterneuburg.

Bis heute werden im Kloster Überreste des Schleiers und des Holunderstrauchs aufbewahrt.

Leopold galt als fromm, gerecht, bescheiden, gottesfürchtig, demütig und soll bis zu seiner Hochzeit keusch gelebt haben. Mit Agnes zeugte er 18 Kinder. Da er insbesondere die Armen und Elenden geholfen haben soll, wurde er auch „Vater der Armen“ genannt.

Die sterblichen Überreste Leopolds ruhen unter dem Altar der Leopoldskapelle (12. Jhdt.) der später barockisierten Stiftskirche von Klosterneuburg.

Nach seinem Tode soll der Markgraf verschiedene Wunder gewirkt haben, so heilte er angeblich Ertaubte und half verschuldeten Familien aus der Not. So wurde sein Grab rasch zu einem Wallfahrtsort. Papst Innozenz VIII. sprach ihn 1485 heilig, seit 1663 ist er Landespatron von Österreich.


Die Attribute des Heiligen Leopold sind der Herzogshut, Rüstung und Hermelinkragen, das Banner mit dem österreichischen Wappen und ein Kirchenmodell (wegen seiner Kirchen- und Klostergründungen).

Rueland Frueauf d. J. (ca. 1470 – 1545) stellte die „Schleierlegende“ der Gründung von Klosterneuburg auf dem „Leopoldsaltar“ dar, der sich heute im Stiftsmuseum zu Klosterneuburg befindet.

Alljährlich werden zu dem Todes- und Festtag die Reliquien des Heiligen in einem silbernen Sarg, das Haupt mit dem Herzogshute geschmückt, in der Kirche zu Klosterneuburg zur Verehrung ausgestellt (vgl. Ott, Bd. II, S. 2220).

Auch die Hauptkirche zu Vada / Ligurien ist dem Heiligen Leopold geweiht.

 

 

(unveränderlich nach dem Gregorianischen Kalender

 

 © Christian Meyer