An diesem Tag feiert der katholische Teil der Christenheit traditionell das Fest der Geburt Mariä.
Auf seinem Wege nach Italien verbrachte Goethe am 8. September 1786 einige Stunden in Innsbruck („Inspruck“); er schrieb dazu in seiner „Italienischen Reise“: „Das Fest Mariä Geburt zu feiern ist Alles geputzt. Gesund und wohltäthig in Schaaren wallfahrten sie nach Wilten, einem Andachtsorte, eine Viertelstunde von der Stadt gegen das Gebirge zu. Um zwei Uhr, als mein rollender Wagen das muntere, bunte Gedränge theilte, war alles in frohem Zug und Gang“ (vgl. Goethe, Leipzig, o.J., Bd. 10, S. 13, a.a.O.).
Heute ist Wilten ein Stadtteil vom Innsbruck. Ziel der Wallfahrer war – und ist bis heute – die barocke Wallfahrtskirche „Unserer Lieben Frau unter den vier Säulen“ (über die Goethe kein Wort verliert). Der Name der Kirche bezieht sich auf ein hoch verehrtes Bildnis einer thronenden Maria, einer Holzstatue aus dem frühen 14. Jhdt. , unter einem Säulenbaldachin, heute Teil des prächtigen Hochalters von 1755.
(unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender)
© Christian Meyer
Abb.: Pedro Berruguete (um 1450 – 1504): „Nacimiento de la Virgen“ – Geburt der Jungfrau; im Bett die Hl. Anna, der das Kind von der Hebamme gereicht wird; Pinacoteca de Montserrat; spanische Postkarte 1979)