10. Februar
St. Pauli Schiffbruch (chr. – maltesisch)
Auf dem nach Wege nach Rom geriet das Schiff, auf dem Paulus als Gefangener transportiert wurde, in einen gefährlichen Nordoststurm. Nach der Apostelgeschichte verzagte die
gesamte Schiffsbesatzung.
Paulus jedoch hatte einen Traum, in dem ihm Gott versicherte, dass die Besatzung des Schiffs den Sturm überleben werde, denn er, Paulus, müsse ja nach Rom gelangen und vor den Kaiser
treten.
Tatsächlich geschah es so: Nach mehreren Tagen im Sturm gelangte man an eine Insel. Die Besatzung beschloss, das Schiff in einer Bucht aufs Ufer auflaufen zu lassen. So konnte sich die gesamte
Besatzung und auch die Passagiere retten, das Schiff allerdings zerschellte in den Wogen am Strand.
Bei der Insel handelte es sich um Malta („Melita“). Die Schiffbrüchigen entzündeten, um sich zu wärmen, ein Feuer. Auch der Apostel Paulus holte ein Bündel Reisig für das Feuer
herbei, als es es jedoch ins Feuer werfen wollte. „… kam eine Otter von der Hitze hervor und fuhr Paulus an seine Hand. Da aber die Leutlein sahen das Tier an seiner Hand hangen, sprachen sie
untereinander: Dieser Mensch muss ein Mörder sein, welchen die Rache nicht leben lässt, ob er gleich dem Meer entgangen ist. Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und ihm widerfuhr nichts
Übles. Sie aber warteten, wenn er schwellen würde oder tot niederfallen. Da sie aber lange warteten und sahen, dass ihm nichts Ungeheures widerfuhr, wurden sie anderen Sinnes und sprachen, er
wäre ein Gott“ (Apg 28, 3 – 6).
Paulus blieb drei Monate auf Malta und tat allerlei Wunder, er soll so die Wurzel zur Christianisierung Maltas gelegt haben (vgl. Schillebeeckx, a.a.O.).
In der St. Anselm – Kapelle in der Kathedrale von Canterbury entdeckte man im Jahre 1886 Wandbilder aus dem 10. – 13. Jhdt., die Episoden des Aufenthaltes des Apostels Paulus auf
Malta darstellen (vgl. Abb. unten).
Auf Malta wird am Tage von St. Pauli Schiffbruch ein großes Volksfest gefeiert, bei dem Paulusfiguren in Prozessionen feierlich durch La Valetta getragen werden. Es wird viel Musik gemacht und auch reichlich Wein ausgeschenkt.
(unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender)
© Christian Meyer
Die Abb. unten zeigt Paulus und die Viper (vgl. Apg 28, 3 ff, Luther übersetzte „Otter“)