20. Januar:  Gedenktag des Hl. Sebastian

 

Sebastian war Offizier der Leibwache von Kaiser Diokletian und Maximian ernannt. Der legendären Überlieferung nach soll er  sich dann als Hauptmann der Prätorianer öffentlich zum Christentum bekannt und notleidenden Christen geholfen haben. Daraufhin ließ ihn Diokletian zum Tode verurteilen und von numidischen Bogenschützen um 288 n. Chr. erschießen. 

Dargestellt wird der Heilige in der Regel halbnackt, gebunden und von einigen Pfeilen getroffen.

Seit dem 14. Jhdt., der Zeit des Schwarzen Tods, nahm die Verehrung Sebastians massiv zu. Der Grund wird darin gesehen, dass damals noch die Vorstellung herrschte, auch die Pest würde – von wem auch immer – durch tödliche Pestpfeile verbreitet, denen niemand entkommen konnte: „Weil der heilige Sebastian von Pfeilen durchbohrt gestorben war, kam die Überzeugung auf, dass er die Pest von seinen Schutzbefohlenen abwenden könne… Ein Sonderfall des Gesetzes der Gleichartigkeit …: Gleiches wird durch Gleiches vertrieben, um das Gegenteil zu bewirken“ (Delumeau, Bd. I, S. 153, a.a.O.).

 

In den Tagen um das Fest des Hl. Sebastian wird die Sebastian-Oktav gefeiert.

Zu Beginn des 17. Jhdts. wurden in katholischen Regionen zahlreiche Sebastian-Bruderschaften gegründet, Solidargemeinschaften zur gegenseitigen Hilfe. Einige der Bruderschaften bestehen noch heute.

 

Eine deutsche Bauernregel lautet:

                                                               „An Fabian und Sebastian

                                                         fängt oft der wahre Winter an“

 

(unveränderlich nach dem Gregorianischen Kalender)

 

 © Christian Meyer