Der Name März

 

Der Monatsname März ist vom lateinischen "Martius (mensis)", Monat des Mars abgeleitet ("martius" ist ein Adjektiv zu Mars). Im vorjulianischen römischen Kalender war er der erste Monat des Jahres. In Russland begann bis zum 15. Jhdt. das neue Jahr mit dem 1. März. Der Monat war dem Mars geweiht. Ursprünglich war der Mars wohl ein Stammesgott der Sabiner, dann ein altrömischer Vegetationsgott, ein Schützer der Fluren und ihres Wachstums. Später wurde Mars auch zum römischen Kriegsgott und seit dem 3. Jhdt. v. Chr. mit dem griechischen Ares gleichgesetzt. Schon im 8. Jhdt., im Althochdeutschen ist  die Monatsbezeichnung „merzo" nachgewiesen. In der Mitte des 18. Jhdts. erst setzte sich im Deutschen die Schreibung mit "ä" durch, in Anlehnung an die lateinische Form. 

Der März wird auch Lenzmonat (ahd „lengizinmanoth“ oder „Lenzimânôt“; aus der Zeit Karls d. Großen belegt; vgl. Anm. „Lenz" beim Stichwort „Frühlingsbeginn" und Schauffler, S. 110, a.a.O.), Lenzing oder Frühlingsmonat genannt. In diesem Monat beginnt der Frühling, auch die Arbeit im Garten und die Sommersaat. Eine süddeutsche Bauernregel  lautet:

                                                               „Grasmückenlied im März, eh' die Weinstöcke sprießen,

                                                                  verkündet: Ein gutes Jahr ist verhießen"   

Eine andere deutsche Bauernregel heißt:

                                                                  „März nicht zu trocken, nicht zu nass,

                                                                  füllt dem Bauern Scheun‘ und Fass.

                                                                  Und blitzt und donnert’s endlich gar,

                                                                  kommt ganz bestimmt ein gutes Jahr.“

Weitere deutsche BauernregelN prognostizierEN:

                                                                  „Wenn im März viel Nebel fallen,

                                                                  im Sommer viel Gewitter schallen“.

                                                                 „Lässt der März sich trocken an,

 

                                                                  bringt er Brot für jedermann.“

 

                                                                  „Kalter März mit Sonnenschein,

 

                                                                  wird eine gute Ernte gedeihn“.

 

                                                                „Schnee; der srst im Märzen weht,

                                                                   abends kommt und morgens geht“.

                                         

Auch der ominöse, seit dem 16. Jhdt. gebräuchliche Begriff "ausmerzen" (im Sinne von "als untauglich ausscheiden, aussondern, austilgen") kommt zumindest nach einer volksetymologischen Ableitung vom Monat März. In manchen Regionen wurden im März die zur Aufzucht ungeeigneten Schafe (Merzschafe) ausgeschieden.     


© Christian Meyer