Anant Chaudas / Chaturdashi (hind.)

 

Anant bedeutet endlos, unendlich und ist ein Beiname des Gottes Vishnu.

Dieser Tag, Bhadrapad Shukl Chaturdashi, ist ein Fasten-Tag günstiger Vorbedeutungen, an dem sich die Gläubigen von den weltlichen Dingen ab, und der Verehrung der Gottheit Vishnu zuwenden.

An diesem Tag werden Vishnu – Legenden und vedische Hymnen rezitiert. 

Die Gläubigen tragen an diesem Tag einen Faden um den Arm oder um den Hals, er steht für unendliches Glück durch den Segen Vishnus.

 

Als einst Yudhistra (ein berühmter Held des Mahabharata) unruhig von Ort zu Ort durch die Wälder zog, berichtete er Krishna seinen Kummer. Der Gott antwortete: “Oh! Yudhistra, Du solltest die Riten für den Gott Anant (Vishnu) ausführen. Deine Probleme werden dann vergehen und Du wirst in Dein Königreich zurückkehren können. Du solltest einen Fastentag zu Ehren Gott Vishnus vollziehen“.  Yudhistra folgte den Anweisungen Krishnas und wurde durch Intervention Vishnus glücklich.

Später erzählte Yudhistra auch dem Heiligen Kaunidney und dessen jungvermählter Ehefrau sein Erlebnis. Die Jungvermählte sah daraufhin nachts eine Schar von Frauen, die zu Ehren Vishnus einen Faden mit vierzehn Knoten um den Arm trugen, der ihnen unendliches Glück bescherte.

Der Heilige Kaunidney glaubte seiner Frau am nächsten Morgen nicht und warf ärgerlich deren Glücksfaden fort. Beide hatten von da an nur noch Unglück, - Kaunidney bereute seinen sündigen Unglauben, suchte den Faden, fand ihn wieder, legte ihn an – und das Glück kehrte wieder.

 

(variabel , nach dem hinduistischen Lunisloarkalender, am 14. Tag des 6. Monats Bhadrapad, vor dem Vollmondtag)

 

 © Christian Meyer