Theravada - buddhistischer Esala  Puja – Tag / Asahala Bucha (in Thailand: Asahala / Asalaha Bucha, auch: Asanha, Asala, Asakha Bucha;  Esala Perahera in Sri Lanka )

 

Generell wird an diesem Tag der ersten Lehrpredigt des historischen Shakyamuni Buddha in Sarnath gedacht, des „Dhammacakka – Tages, an dem das Rad der Lehre in Bewegung gesetzt wurde (vgl. auch Chokor Düchen). Es beginnt nun am Folgetag eine dreimonatige Fastenzeit („Khao Phansa“). Sehr viele junge Männer in Thailand wählen diesen Tag, um sich zum Mönch ordinieren zu lassen.

 

Eine der am bedeutendsten angesehenen erhaltenen buddhistischen Reliquien ist die im Tempel „Sri Dalada Maliguwa" (Heiliger Tempel der Zahnreliquie) in Kandy / Sri Lanka aufbewahrte und verehrte Zahnreliquie (dalada), die von Shakyamuni Buddha selbst stammen soll. Der 4 cm lange linke Eckzahn mit einem Durchmesser von ca. 1cm ist von mehreren Goldhüllen umgeben.

In dem Haar einer Prinzessin versteckt soll die Reliquie - der Überlieferung nach - im 4. Jhdt. n. Chr. aus Indien nach Sri Lanka gebracht worden sein. Durch alle Wechselfälle der srilankischen Geschichte wurde der Zahn meist in der jeweiligen Hauptstadt aufbewahrt. Die Portugiesen erbeuteten und zerstörten bei ihren Eroberungen auf Ceylon auch die buddhistische Zahnreliquie, nach srilankischer Darstellung aber nicht den echten Zahn.

Im 19. Jhdt. glaubten viele Singhalesen, daß derjenige, der die Zahnreliquie besitze, der rechtmäßige Herrscher von Ceylon sei: deshalb ließen auch die britischen Kolonialherren - zum Unwillen einiger christlicher Missionare - die Reliquie scharf bewachen, auf daß sei nicht gestohlen würde (vgl. Mills, S. 127, a.a.O.).

Das wichtigste buddhistische Fest Sri Lankas, das Esala Puja, wird besonders in Kandy gefeiert. In einer feierlichen Prozession wird der heilige Zahn durch die Stadt getragen.

Der Tempel Sri Dalada Maligawa gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO, wurde aber dennoch 1998 im Rahmen des Bürgerkrieges von den tamilischen Aufständischen angegriffen und schwer beschädigt.

 

In der als heilig angesehenen Shwedagon – Pagode in Yangon (Rangoon) / Myanmar (Burma) werden als hochverehrte Reliquien acht angebliche Haare Shakyamuni Buddhas aufbewahrt [1].

 

(veränderlich, am 15. Tag des 6. Monats nach dem srilankischen Mondkalender, immer bei Vollmond; veränderlich, nach dem thailändischen Lunisolarkalender zum Vollmond des 8. Monats)



© Christian Meyer



[1] Eine weitere Reliquie Shakyamuni Buddhas wird in Myanmar / Burma verehrt. Circa 100 km östlich von Rangun liegt der Goldene Felsen – Tempel, die Kyaiktiyo–Pagode (das bedeutet in der Mon – Sprache: „die Pagode, die vom Kopf eines Einsiedlers getragen wird“). Leicht überhängend über einem ca. 1100m abfallenden Abgrund befindet sich ein heute über und übe mit Blattgold bedeckter Felsen, ein Findlingsblock. Auf ihm erhebt sich ein ca. 7m hoher Stupa. Der Felsblock wird nach der Vorstellung der Gläubigen einzig durch ein im Innern des Stupa geschickt platziertes Haar Buddhas im Gleichgewicht gehalten. Die Reliquie soll im 11. Jahrhundert durch einen alten Einsiedler aus Indien nach Burma gelangt sein, - im Haarknoten des Einsiedlers versteckt. König Tissa sollte für die Weihestätte einen Felsen suchen, der dem Kopf des Einsiedlers glich. Der Felsen aber lag auf dem Meeresgrund Durch die Wunderkräfte des burmesischen Königs gelangte der Felsen vom Meeresgrund an den Abhang und wurde dort platziert, samt Stupa und der kostbaren Reliquie, die bis heute jährlich von vielen tausenden Pilgern besucht wird.