Zoroastrisch - Parsisches Khordad Sal, Geburtstag Zarathustras
An diesem Tag feiern die Parsen, die Zoroastrier Indiens den Geburtstag des Propheten Zarathustra.
Der Zoroastrismus (oder Mazdaismus, nach dem von Zarathustra verkündeten Gott Ahura Mazda) ist quantitativ eine kleine Religion, von ihrer Verbreitung und ihren theologischen Bedeutung her handelt es sich jedoch ohne Zweifel um eine Weltreligion. Er war (und ist bis heute) keine Missionsreligion, sondern an das „Iranertum“ gebunden (vgl. Busse, S. 8, a.a.O.).
Nach der dualistischen Auffassung des Religionsstifters Zarathustra gehen alle Erscheinungen der Welt auf zwei einander widerstreitende Grundprinzipien zurück: Das Heilige, Tugendhafte, Reine und Gute gegen das Feindselige, Abträgliche, Unreine und Böse. Die fortwährende Spannung zwischen den beiden Prinzipien bestimmt den Ablauf der Welt und all ihrer Ereignisse.
In den „Gathas“ (den Hymnen Zarathustras) heißt es u.a.:
„Zwei Prinzipien sind am Anfang der
Schöpfung in der Welt der Ideen wie Zwillinge
Geoffenbart. Das eine ist die Reinheit des
Gedankens, des Wortes und der Handlungen,
und das andere ist die Unreinheit des
Gedankens, des Wortes und der Handlungen.
Der Weise soll von beiden das Gute und nicht
Das Böse für sich auswählen…“ (Yasna 30,3, Zit. n. Kirste, S. 105, a.a.O.).
Die Welt wurde von Ahura Mazda gut erschaffen, aber durch die bösen Mächte verdorben. Die Menschen müssten nun durch ethisch gutes Handeln selbst am schließlichen Endsieg Ahura Mazdas mitwirken.
V. a. Himmels-, Paradieses [1] – und Höllenvorstellungen von Judentum, Christentum und Islam wurden stark vom Zoroastrismus beeinflusst.
Aus sassanidischer Zeit (224 – 650) wurde eine Legende überliefert, die sich auf den (angeblichen) Geburtsort Zarathustras [2] bezieht. Heute wird der Ort „Takht-i-Suleiman“, Thron des Salomo [3] genannt: ein Felsplateau, wie eine natürliche Festung, mit Resten von Befestigungsanlagen und einem sassanidischen Feuertempel. Seit 1959 wurden hier durch die deutschen Archäologen H.H. von der Osten und später durch R. Naumann umfangreiche Grabungen durchgeführt.
Nahebei liegt ein märchenhaft schöner, blaugrüner warmer Quellsee mit Sinterablagerungen. Von dem See geht die Sage, dass alle 1000 Jahre eine Jungfrau in ihm baden müsse und durch göttliche Kraft einen messiasähnlichen Sohn gebären werde, der oberster Feuerpriester werden würde (vgl. Die Zeit“, Nr. 10/1978, S. 68).
Die Sassaniden führten einst von ihrer Hauptstadt Ktesiphon aus große Wallfahrten zu dem Feuertempel in Takht-i-Suleiman durch. Der Zoroastrismus war unter den Sassaniden zur persischen Staatsreligion geworden und erlebte eine Renaissance.
(variabel, nach dem zoroastrischen Shenshai Kalender, am 6. Tag des Monats Farwardan; nach dem Qadimi am 24 Juli 2013, nach dem Fasli 26. März 2013; bzw. 2014: Shensai: 23. August; Fasli: 26. März; Qadimi: 24. Juli)
[1] Zum islamischen Paradies, Sure 47, 15f.; Sure52, 19 – 25
Das tibetische Paradies „Shambala“ wird als ein Reich ohne Krankheit und Elend sowie einer sehr hohen Lebenserwartung betrachtet.
Dagegen kam der Mythos von Shangri-la erst 1933 mit dem Buch des Engländers James Hilton „Lost Horizont“ auf. Die Vorstellung von dem versteckten paradiesischen Himalaja – Tal wurde mehrfach wieder aufgenommen, so 1969 in „Shangri-la“ von The Kinks, 1975 von Costa Cordalis, 1980 von Jack Jessey und 2004 von Mark Knopfler („Our Shangri-la“).
Die VR China benannte den Ort Zhongdian (am Ostrand des tibetischen Hochlandes) offiziell in Shangri-la um, zur Förderung des Tourismus.
© Christian Meyer