Kumbh Mela - Beginn der glückverheißenden Badetage im Ganges in Allahabad (und anderen Orten) im Rahmen des hinduistisches Festes Magh Mela.  

Die Kumbh Mela ( = „Henkeltopf – Fest“), eines der größten Feste der ganzen Welt mit jeweils vielen Millionen Pilgern. 

Das Fest findet abwechselnd in vier verschiedenen als heilig angesehenen indischen Städten statt, in Allahabad/Prayag, Nasik, Ujjain, und Haridwar (wo der Ganges aus dem Himalaya kommt der Gott Shiwa soll dort seinen Fuß auf die Erde gesetzt haben und einen Fußabdruck hinterlassen haben). In diesen Städten sollen aus einem Henkeltopf göttliche Nektartropfen auf die Erde gefallen sein.

Hunderttausende von Sadhus kommen zu Kumbh Mela zusammen, zudem Millionen Gläubige, die ein rituelles Bad im Ganges nehmen; es soll Sündenvergebung sowie einen Abbruch des ewigen Kreislaufes der Wiedergeburten bewirken. Abends wird von den Pilgern eine malerische Feuerzeremonie vollzogen, sie lassen brennende Lichter auf kleinen Schiffchen den Ganges herab schwimmen (vgl.  Tanabata, Nepomuk)  

Die Sadhus, hinduistische Heilige leben (theoretisch) eigentumslos, reiben sich mit Asche ein (um sich an die Vergänglichkeit zu gemahnen); sie rauchen oft rituell Haschisch, um in Verzückung zu geraten; sie unterziehen sich häufig den verschiedensten Kasteiungen (z.B. jahrelang den rechten Arm hoch zu halten)

Zum Kumbh Mela reiben sich viele Sadhus mit Kuhdung ein, sie glauben dadurch in einen heiligen Zustand versetzt zu werden.  Eine Spende an die Sadhus ist ein religiöser, Segen bringender Akt.

Das Fest findet immer mit starker Polizeipräsenz statt, immer wieder kam es zu panischen Konflikten mit z.T. Hunderten von Toten. In Vikram Seths Roman „Eine gute Partie“ wird ein Kumbh Mela zu Beginn der fünfziger Jahre des 20. Jhdts. beschrieben. 

 

 

14. Januar 2022: Beginn der glückverheißenden und Sünden tilgende Badetage im Ganges in Allahabad/Uttarpradesh  (seit 2008 umbenannt in Prayagraj skrt. „Opferstätte“) im Rahmen des hinduistisches Festes Magh Mela.  

 

Die von vielen Hindus als heilig angesehene Stadt liegt am Zusammenfluss der heiligsten Flüsse Ganges und Yamuna[1]. Die Magh Mela beginnt am Makar Sankranti Tag und wird 47 Tage dauern bis zum 1. März, nach Mahashivaratri.

 

Für die erwarteten Hundertausende von Pilgern und Touristen werden von der Staatsregierung sieben Ponton-Brücken errichtet, um das Bad im Fluss zu erleichtern. Am Flussufer entsteht eine riesige Zeltstadt. Nur voll geimpfte Personen sollen mit Mundschutz Einlass erhalten (vgl. „Times of India“, 1. Dezember 2021).

 

Die im Vergleich zu den Kumbh Mela kleineren Magh Mela finden alljährlich im Allahabad statt. Die besonders glückverheißenden Badetermine im Wasser des Ganges werden astrologisch jeweils neu bestimmt.

 

Im Jahre 2012 gelten folgende Badetage in Allahabad als besonders glücksverheißend: 9. Januar, 14. Januar, 28. Januar, 7. Februar und 20. Februar.

 



[1] Für fromme Hindus kommt noch als dritter Fluss der Saraswati hinzu, ein metaphysischer, mythischer nach der Göttin benannter Fluss, der nach einigen Gläubigen im Fort von Allahabad entspringen soll.

 

 

(veränderlich nach dem hinduistischen Lunisolarkalender; Kumbh Mela wird im 12-Jahres-Rhythmus Kumbh Mela  in derselben Stadt gefeiert, alle drei Jahre abwechselnd.in den Städten Nasik/Maharashtra, 2007 und 2019; in Ujjain/Madha Pradesh  5.4.-5.5.2004 und 2016; in Haridwar (am Ganges) 1998 und 2010; in Allahabad/Prayag 9.1.-21.2.2001 und 2013 und am 4. Februar 2019; im Frühjahr 2022 werden in Ujjain und Haridwar Kumbh Melas stattfinden.

 

Die jeweils dazwischen gefeierten Ardha ( = halbe) Mela sind in Nasik /auch: Nashik)  2013, in Ujjain 2010, in Haridwar 18.2.-13.4.2004 und in Allahabad/Prayag im Januar 2007.

Jedes Jahr findet in Allahabad eine kleinere „Magh Mela“ statt. Die nächsten Magh Mela finden statt am 14. Januar 2021 in Allahabad  und in Ujjain im Jahre 2022, sowie in Haridwar ebenfalls im Jahre 2022)

 

 © Christian Meyer