Martin–Luther–King–Gedenktag, Nationalfeiertag in den USA

 

Martin Luther King wurde am 15. Januar 1929 geboren. Der (promovierte) Geistliche und radiakle Pazifist, Gegner des Vietnam – Kriegs und gewaltfreie Verfechter einer libertär – antirassistischen Gesellschaft strebte Zeit seines Lebens ein Bündnis mit liberalen Weißen und z.B. der jüdischen Gemeinde an.

Er vertrat im Sinne Mahatma Gandhis eine strikte Gewaltlosigkeit und kämpfte unermüdlich gegen die Rassendiskriminierung, gegen alle Gesetze und Traditionen, die schwarze Amerikaner benachteiligten (so z.B. die Verordnung, die Schwarze in Südstaaten nötigte, im Bus nur die hinteren Plätze zu benutzen).

 

Mit einer Vielzahl von Boykotts, Protestmärschen und gewaltfreien Aktionen forderten immer mehr Afro-Amerikaner um Dr. Martin Luther King eine Gleichberechtigung und das Ende jeder Rassendiskriminierung. Die Bürgerrechtsbewegung erreichte einen Höhepunkt am 28. August 1963, als mehr als 200.000 Menschen (verschiedener Hautfarbe) sich protestierend vor dem Lincoln Memorial in Washington, DC versammelten und die berühmteste Rede Kings hörten: „Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne ehemaliger Sklavenhalter dazu fähig sein werden, sich gemeinsam an den Tisch der Brüderlichkeit zu setzen. .... Ich träume, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben, in der sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilt werden."

 

In seiner letzten Lebensphase wurde Martin Luther King immer mehr ein Kritiker staatlicher Strukturen, der den sozialen Rassismus, die soziale Deklassierung u.a. der Schwarzen und ihre diskriminierenden Lebensumstände bekämpfte.

Vor allem durch seine Hinwendung zu sozialen Fragen wurde King z. B. für den damaligen FBI – Chef John Edgar Hoover (1895 – 1972; leitete von 1924 bis 1972 das FBI) zu einem der „... gefährlichsten Staatsfeinde“ (vgl. GWR, Januar 2000/ 245, S. 6), der vom FBI überwacht wurde und – so möglich – desavouiert werden sollte.

 

Bis heute blieben die genauen Umstände und Hintergründe der Ermordung von Martin Luther King am 4. April 1968 ungeklärt und ließen vielerlei Verschwörungstheorien Raum.

 

In der Folge verabschiedete der amerikanische Kongress Gesetze, die politische, rechtliche und soziale Rassendiskriminierung deutlich einschränkten.

Eine mächtige Gruppe der Republikanischen Partei sperrte sich 1983 heftig – aber erfolglos – gegn die Ausrufung eines Feiertages zu Ehren Martin Luther Kings. Insbesondere anzuführen wäre dabei der einflussreiche spätere Senator von Mississippi, Trent Lott, von dem immer wieder über segregationistische und rassistische Äußerungen berichtet wird (vgl. „Zeit“, Nr. 52/ 2002, S. 10). 

 

1986 wurde nach Abstimmung im U.S. Kongress der jeweils dritte Montag im Januar zum Nationalfeiertag zu Ehren von Dr. King erklärt. Der damalige US - Präsident Ronald Reagan unterzeichnete das Dekret, mit dem Martin Luther Kings Geburtstag (15. Januar) zu einem nationalen Feiertag wurde. Während der Unterzeichnungszeremonie wurde Reagan von einem Journalisten gefragt, ob Martin Luther King ein Kommunist gewesen sei. Reagan legte den Stift nieder und antwortete: „Das werden wir in 30 Jahren wissen“. 

 

Aufgrund seines Engagements für die Rechte und Gleichberechtigung der afroamerikanischen Bevölkerung wird Martin Luther King heute vielfach zu den bedeutendsten schwarzen Amerikanern gerechnet.

 

 

(veränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender begangen jeweils am dritten Montag im Januar)

 

 © Christian Meyer