Gedenktag der Mönchsordination Guan yins (des Boddhisattwa [1]Avalokiteshvara) im chinesischen Mahayana - Buddhismus. In den Tempeln wird dazu die Barmherzigkeitssutra rezitiert.
Avalokiteshvara ist einer der hochverehrten, der volkstümlichste Boddhisattwa, der Boddhisattwa des Mitgefühls, der Barmherzigkeit. In Tibet wird er (unter dem Namen sPyan-ras-gzigs) quasi gottgleich verehrt, der gegenwärtige Dalai Lama gilt als die 14. Inkarnation Avalokiteshvaras. Seine Hilfe ruft man mit den Worten „Om mani padme hum“ an.
In der Vorstellung der Gläubigen schließt Avalokiteshvara nie die Augen; dargestellt wird er tausendarmig – um alle Lebewesen retten zu können. Aus Mitleid steigt er in die Hölle hinab, um die leidenden Kreaturen zu erlösen (vgl. Lurker, S. 42).
Außerdem wird an jeweils dem 24. Tag jedes Mondmonats des ostasiatischen Lunarkalenders der Tag des Buddhas der Barmherzigkeit Avalokiteshvara - Kwannon - Guan yin begangen.
(variabel nach dem chinesischen Lunisolarkalender, am 19. Tag des 9. Mondmonats)
[1] Ein Boddhisattwa ist in der Sicht des Mahayana und des lamaistischen Buddhismus ein Mensch, der das Stadium der Erleuchtung erreichte, sich aber freiwillig entschied, weiter an dem leidvollen Kreislauf der Wiedergeburten teilzubnehmen. Ziel des Boddisattwas sei es dabei, anderen Menschen auf dem Wege zur Erleuchtung und ins Nirwana behilflich zu sein.
Tibetische Avalokiteshvara – Statue, Gold, 14. Jhdt.; im Frühjahr 2007 auf der Ausstellung Tibetischer Kunst in Berlin – Dahlem; Abb. aus dem Tagesspiegel,
21. Februar 2007, S. 26