Palmsonntag, lat. Palmarum
Fest zur Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem, auf einem Esel reitend, während das Volk „Hosianna“ [1] rief und Palmzweige auf den Wege streute bzw. die Festpilger Palmzweige schwangen (vgl. Mk 11, 1-10; Mt 21, 1-9; Lk 19, 28 –40; Joh 12, 12 - 19). Die Evangelisten deuten das Ereignis als Einzug des Messias in seine Stadt und als Erfüllung der prophetischen Weissagung (Sach, 9,9).
Verschiedene Bräuche zum Palmsonntag sind überliefert, einige auch heute noch weit veerbreitet, so die Ausschmückung der Kirche mit frischem Grün (Palmbüsche) und Palmsonntagsprozessionen.
Eine Palmsonntagsprozession mit einer Christusfigur auf einem hölzernen Esel reitend soll erstmals der Hl. Ulrich, Bischof von Augsburg (ð 4. Juli) durchgeführt haben (vgl. Melchers, S. 413, a.a.O.).
Vor der offiziellen Einführung der Reformation 1525 wurde auch in Görlitz am Palmsonntag der „Palmesel“ durch die Stadt geführt.
In manchen Gegenden besteht der Palmbusch aus immer dreierlei vom Gleichen: drei Buchszweige, drei blühende Palmkätzchen, drei Stechpalmenzweige drei lange blühende Haselruten, drei Zweige Immergrün, drei Wacholderzweige oder drei Eichenzweige mit dem roten Laub vom Vorjahr. Das sind alles Pflanzen, die schon in grauer Vorzeit vor allem Bösen haben bewahren sollen. Die einfachsten Palmbuschen sind Handsträußlein. Die einfachsten Palmstecken bestehen aus einem Stab. An dessen Spitze wird ein Palmenstrauß mit einem Kreuz, einem Ei oder einem anderen Wachstums- oder christlichen Symbol gebunden.
Es gibt unter Theologen einen alten Merkspruch für die Namen der Passionssonntage: „In rechter Ordnung lerne Jesu Passion“: Invocavit – Reminiscere – Oculi – Laetare – Judica – Palmarum.
Allerlei geistliche Musiken zum Palmsonntag sind überliefert, so u.a. von….
Eine alte deutsche Bauernregel besagt:
(variabel nach der Osterberechnung, am sechsten, letzten Sonntag vor der Karwoche und Ostern)
© Christian Meyer