Die Juden in der damaligen persischen Hauptstadt Schuscha (≙ Susa) mussten sich der tradtionellen Überlieferung nach am 14. Adar verteidigen und darum ihre Errettung erst am 15. feiern. Deshalb wird dieser Tag Schuschan Purim (Losefest von Susa) genannt und in Jerusalem und anderen ummauerten Städten (wie einst Susa) am 15. Adar gefeiert.
"Und die Jehudim von Schuschan versammelten sich am dreizehnten und am vierzehnten desselben (Adar); am fünfzehnten desselben ruhten sie aus und gestalteten ihn zum Tag eines frohen Festmahls. Darum feiern die Jehudim auf dem Lande, die in den offenen Ortschaften wohnen, den vierzehnten Tag des Monats Adar durch frohe Festgelage und als einen Festtag, an dem sie sich gegenseitig Mischloach Manoth (Speise-Geschenke) zusenden"(Esther 9,18-19, zit. n. http://jafi.jewish-life.de/paedagogik/festivls/shushanpurim/shushan.html).
"Schuschan Purim" ist eine Art halber Feiertag, es werden keine Bussgebete gesprochen, das Fasten ist verboten. Auch das „Al ha Nissim" [1]wird nicht rezitiert. Der 15. Adar ist ein fröhlicher Tag, an dem man seinen Nachbarn Geschenke zukommen lässt.
(variabel, nach dem jüdischen gebundenen Mondkalender am 15. Tag des 6. Mondmonats, Adar )
© Christian Meyer
[1] Es handelt sich um ein Gebet »für all die Wunder«. Die jüdische liturgische Tradition gebietet zu Chanukka, das Al-HaNissim-Gebet zu sprechen: »Diese Lichter zünden wir an ob der Wunder, Siege und allmächtigen Taten, die Du für unsere Vorfahren vollbracht hast durch Deine heiligen Priester“ (vgl. „Jüdische Allgemeine“, 28. 11. 2013).