Weltgebetstag der Frauen (WGT), die größte ökumenische Basisbewegung christlicher Frauen, eine der vielen christlich–bekennenden Gruppen US–amerikanischer Provenienz.

Der Weltgebetstag ist eine weltweite Bewegung christlicher Frauen aus vielen  Konfessionen und Traditionen; er umfasst u. a.:

·                     eine Bewegung, die Frauen verschiedener Herkunft, Kultur und Tradition näher zusammenbringen    

·                                   soll

·                     Feier eines ökumenischen Gottesdienstes

·                     die Liturgie des Gottesdienstes wird jedes Jahr von Frauen eines anderen Landes verfasst

·                     Frauen bereiten den Gottesdienst auf allen Ebenen - auch durch Tagungen und Informationen – vor

               und laden die ganze Gemeinde dazu ein

 

Die historischen Wurzeln des Weltgebetstages gehen bis tief ins 19. Jhdt. zurück. Im  Jahre 1812 soll in Boston die US – amerikanische Baptistin Mary Webb baptistische Frauen zu einem gemeinsamen Gebet für die Mission im Inland und in Übersee und die Situation von Frauen und Kindern in den Missionsgebieten eingeladen haben.

So entstanden Frauenmissionsgesellschaften in England und den USA, die bald die Konfessionsgrenzen überschreiten.

Ab 1887 wurden in den USA und Kanada landesweit Gebetstage organisiert, wobei die Frauen sich intensiv mit den Missionsländern beschäftigten. Das "informierte Beten" [1] ist auch heute Grundlage des Gebetstages, der immer ein ausgewähltes Land in den Mittelpunkt stellt.

Im Jahre 1926 luden amerikanische Frauen weltweit zu dem Gebetstag ein und erfuhren eine vielfältige Resonanz, auch in Deutschland. Im Jahre 1927 begannen methodistische Frauen den WGT in Deutschland durchzuführen.

Im Jahre 1947 wurde der erste ökumenischen WGT - Gottesdienst in Berlin auf Initiative der Methodistin Luise Scholz zusammen mit US - amerikanischen Frauen durchgeführt. Seit der Mitte der sechziger Jahre beteiligen sich auch katholische Frauenverbände an dem Weltgebetstag [2] , der heute in über 170 Ländern organisiert wird. Im Jahre 1987 feierte der Weltgebetstag sein 100-jähriges Jubiläum (vgl. Abb. unten).

In Berlin luden zum Internationalen Weltgebetstag der Frauen 2005 knapp 30 Kirchengemeinden zu ökumenischen Veranstaltungen unter dem Motto „Lasst uns ein Licht sein“ ein (vgl. „Berliner Zeitung“, 3. März 2005, S. 19).

 

Das besondere Kreuzeszeichen auf der obigen Einladung zum Weltgebetstag 1987 wurde – von indischen Frauen entwickelt – zum internationalen Symbol und Erkennungszeichen dieses Tages. Es soll die „Welt im Gebet“ darstellen, das Kreuz steht dabei in der Mitte. Aus den vier Himmelrichtungen kommen die Betenden zu dieser Mitte. Durch den Weltkreis sollen sie miteinander verbunden sein.

Vorbild für das Zeichen waren die traditionellen irischen Steinkreuze

 

(veränderlich nach dem Gregorianischen Kalender, immer am ersten Freitag im März)

 


© Christian Meyer



[1] Das Motto für den WGT lautet: „Informiertes Beten - betendes Handeln“.

[2] Zum deutschen Komitee des WGT gehören u.a. evangelische und katholische Frauenorganisationen, die Evangelische Brüdergemeine (Herrnhuter), der Bund Alt – Katholischer Frauen, der Bund Evangelisch - Freikirchlicher Gemeinden, der Frauendienst der Evangelisch – Methodistischen Kirche, die Heilsarmee, die Griechisch – Orthodoxe Kirche und die Mennonitengemeinden in Deutschland.