Michael: Männlicher Vorname hebräischer Herkunft; die katholische Kirche feiert am 29. September das Michaelisfest, den Namenstag Michaels.
Der Name „Michael“ bedeutet im Hebräischen „Wer ist wie Gott?“ In der Bibel heißt einer der sieben Erzengel Michael. In der Bibel wird Michael als „großer Fürst“ erstmals im Buche Daniel (Dan 10, 13.21; 12,1) erwähnt. Im Judentum spielt der Erzengel Michael eine große Rolle, er steht als Schutzengel Israels zur Rechten Gottes, nimmt die Gebete der Menschen entgegen und behütet die Frommen. Der Erzengel Michael besiegte nach der Bibel mit seinen Engeln den Teufel: „Und es erhob sich ein Streit im Himmel: Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen; und der Drache stritt und seine Engel... Und es ward ausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt der Teufel oder Satanas, der die ganze Welt verführt, und ward geworfen auf die Erde, und seine Engel wurden auch dahin geworfen“ (Offenbarung 12, 7 - 9). Als Überwinder des Teufels wurde Michael häufig als Schutzheiliger gewählt.
Im Christentum galt Michael als Schutzherr der „christlichen Heere“ und als Bekämpfer des „Irrglaubens“.
In der christlichen Kunst wird Michael meist als Ritter im Kampf gegen den Drachen dargestellt, z.B. bei Andrea del Sarto, Raffael oder Luca Signorelli (in der Sixtinischen Kapelle zu Rom).
Im Koran kommen nur zwei Erzengel namentlich vor, Gabriel (Cibril) und Michael (Mikâil):“Wer ein Feind ist Allahs und seiner Engel und seiner Gesandten und Gabriels und Michaels, den trifft Allahs Zorn....“ (2, 92).
Der heilige Michael war der Schutzpatron des alten deutschen Reiches. Im Mittelalter war „Michel“, eine Kurzform zu Michael, ein weitverbreiteter Bauernname in Deutschland. Daher entstand der „deutsche Michel“, seit dem 19. Jhdt die Verkörperung „des Deutschen“ in Karikaturen etc.: ein verträumter, naiver zipfelmütziger Bauernbursche. Dies bewirkte, dass der Name Michael unbeliebt wurde.
Erst in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurde Michael wieder beliebter. In den 70er und 80er Jahren des 20. Jhdts. war er einer der beliebtesten männlichen Vornamen im deutschen Sprachgebiet überhaupt.
Die französische Form des Namens ist „Michel“, die italienische „Michele“, die spanische „Miguel“, die schwedischen „Mikael“ und „Mickel“, die englische „Mike“, die russischen „Michail, Michal, Mischa“ und die ungarischen Formen „Mihály, Mika,Mikó “.
Auch die weibliche Form „Michaela“ wurde in den 70er und 80er Jahren des 20. Jhdts. einer der beliebtesten weiblichen Vornamen im deutschen Sprachgebiet überhaupt.
Bekannte Namensträger:
Michael Pacher, deutscher Maler und Bildschnitzer (15. /16. Jahrhundert)
Michelangelo Buonarotti, (ital. = Erzengel Michael; 1475 – 1564), unglücklicher italienischer Bildhauer,
Architekt, Maler und Dichter; der „David“ in Florenz, der "Mose“, die Kuppel der Peterskirche und die
Gemälde an der Decke der Sixtinischen Kapelle in Rom u.v.a.m.
Michel Piccoli, französischer Filmschauspieler (20. Jahrhundert)
Michail Gorbatschow, sowjetisch - russischer Politiker (20. Jahrhundert)
Michael Jackson, US-amerikanischer Popsänger (20. Jahrhundert)
Michelle Pfeiffer, französische Schauspielerin (20. Jahrhundert)
© Christian Meyer