Ursula
Der weibliche Vorname Ursula stammt aus dem Lateinischen, von ursus ≙ der Bär) mit dem Verkleinerungssuffix „ula“ und bedeutet somit „kleine Bärin“. (vgl. Drosdowski, S. 205, a.a.O.). Dieser Name gilt als eine Nachahmung des keltischen Namen „Artula (artos ≙Bär), wie es in der zweisprachigen Inschrift von Trier (CIL XIII 3909) nahelegt (vgl. Torsten Meissner, in „Zeitschrift für Celtische Philologie“, 57/2009-10, S. 109). Vermutlich stammen auch die Namen „Arthur“ und „Artus“ von der gleichen keltischen Wurzel [1].
Zur Verbreitung des Namens trug seit dem Mittelalter die Verehrung der Heiligen Ursula von Köln bei.
Der Name Ursula war seit ca. 1890 einer der am meisten vergebene weibliche Vorname in Deutschland. Bis in die Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jhdts. gehörte Ursula zu den zehn häufigsten weiblichen Vornamen. Vom Anfang der Zwanziger bis zum Anfang der Dreißiger Jahre war Ursula sogar durchgehend der häufigste Mädchenname überhaupt. Seit den sechziger Jahren des 20. Jhdts. nimmt seine Verbreitung allerdings kontinuierlich ab.
Kurz- und Koseformen: Ursel, Ulla, Uschi, Urseken, Ursi
Bekannte Namensträgerinnen:
Hl. Ursule Ledóchowska (1865- 1939 ; ihr Taufname war Juliequi avait été appelée Julie à son baptême), Nonne bei den Ursulinerinnen, dann Gründerin der «Grauen Ursulinen»; Sie wurde am 18. Mai 2003 von Papst Johannes-Paul II. kanonisiert.
Ursula Herking (1912 – 1974), deutsche Schauspielerin und Kabarettistin (u.a. „Der lachende Vagabund“, 1958)
Ursula Andress, * 1936, schweizer Filmschauspielerin (u.a. „James Bond jagt Dr. No“, 1962)
Ursula Engelen-Kefer (* 1943), deutsche Gewerkschafterin
Ursula von der Leyen (* 1958), deutsche Politikerin
Gottfried Keller schieb 1877 die Erzählung „Ursula“, eine der Züricher Novellen. Egon Günther verfilmte 1978 „Ursula“ als eine ost-deutsch-schweizerische Verfilmung für das Fernsehen der DDR und der Schweiz. Unter anderem wegen „freizügiger“ Szenen war „Ursula“ ein Skandal und Günthers letzte Regiearbeit in der DDR.